Word Games: Zweite Medaille für die Speedskater

Die Schnellsten in der Deutschen World-Games-Mannschaft haben am achten Wettkampftag der Weltspiele in Cali für die nächste Medaille gesorgt. Speedskaterin Mareike Thum gewann Silber im 1000-Meter-Sprint.

Siegerehrung: Mareike Thum mit Goldgewinnerin Yu Ting-Huang und der Dritten Meng-Chu Li, beide aus Taiwan (Fotos: DOSB)
Siegerehrung: Mareike Thum mit Goldgewinnerin Yu Ting-Huang und der Dritten Meng-Chu Li, beide aus Taiwan (Fotos: DOSB)

Die 22-Jährige aus Darmstadt, in der Ausbildung bei der hessischen Polizei, lag im Ziel nur knapp fünf Hundertstelsekunden hinter der Taiwanesin Yu-Ting Huan. Dritte wurde deren Landsfrau Meng-Chu Li. Das war ein eher unerwarteter Erfolg für Mareike Thum, die Juniorenweltmeisterin von 2008, die sich gegen starke Konkurrenz Rang fünf als Ziel gesetzt hatte.

Bevor sie für ihre starke Sprintleistung im vollbesetzten Patinódromo Mundialista die Silbermedaille entgegennehmen durfte, trat sie abends auch noch zum Finale über 15.000 Meter mit Ausscheidung an, gemeinsam mit Sabine Berg aus Gera. In dieser Disziplin hatten die Speedskater eher mit einem Erfolg gerechnet.

Es ist zwar eine Disziplin, die mit ihrem ständigen Wechsel zwischen ruhigeren Phasen und hektischen Spurts in einem großen Läuferfeld eine ganz besondere Beanspruchung darstellt; aber über 10.000 Meter hatte Mareike Thum bereits Bronze bei den Weltmeisterschaften 2009 und 2010 erkämpft. Und auch Sabine Berg schien bei ihrer zweiten World-Games-Teilnahme über die nötig Erfahrung zu verfügen, um in dem von Taktik geprägten Rennen zu bestehen.

Dann allerdings ließen sich beide Athletinnen von dem sehr langsamen Tempo früh aus dem Konzept bringen und schieden durch Unaufmerksamkeit und zur eigenen Enttäuschung früh aus. Mareike Thum wurde 8., Sabine Berg landete auf Rang 19.

Die Amerikanerin Annette Heywood nutzte den verhaltenen Rennverlauf des Feldes mit vielen Ausrollphasen der sich belauernden Favoritinnen zu einem frühen Sprint, mit dem sie sich innerhalb kürzester Zeit einen Rundenvorsprung verschaffte. Fortan kontrollierte sie das Geschehen vom Ende des Feldes und gewann zur allgemeinen Überraschung leicht.

Rijhnen wird Zehnter über 15.000 Meter

Auch für den lang aufgeschossenen Felix Rijhnen, den Dritten 10.000 Meter, war nach dem starken Auftritt tags zuvor insgeheim eine weitere Medaille über 15.000 Meter erhofft worden. Der Student aus Darmstadt, Mitglied der Sportfördergruppe der Hessischen Polizei, kontrollierte das Rennen auch lange mit den übrigen Favoriten.

Er hielt sich bei den Ausscheidungssprints immer wieder mit seinen eleganten Zwischenspurts in der Spitzengruppe, bis er sich dem ständig steigernden Tempo vor allem der Kolumbianer und des favorisierten Belgiers Bart Swings beugen musste und auf Rang zehn liegend ausschied. Es siegte überraschend der Neuseeländer Peter Michaels vor dem Kolumbianer Jorge Luis Cifuentes.

Bronze für das Kanu-Duo

Auf dem großen See auf dem Gelände des idyllisch gelegenen Los Andes Clubs nördlich von Cali gelang den Kanuten in der Einladungssportart Marathon eine weitere Überraschung. Nach dem Sieg von Yul Oeltze tags zuvor fuhr das Duo Mael Rengel und Benno Berberich auf Rang drei hinter den Kanus aus Ungarn und der Tschechischen Republik. Kanu-Marathon zählt noch nicht zu den offiziellen Programmsportarten der World Games.

Sieg und Niederlage in den Mannschaftssportarten

In den Gruppenspielen der Mannschaftssportarten lief es auch für die favorisierten deutschen Teams nicht immer nach Wunsch.

Im spektakulären Kanupolo schlugen die Männer, die Zweiten der vorigen Weltmeisterschaft, zwar Kanada (8:0) und Australien (3:2), unterlagen aber Frankreich mit 2:3. Die Frauenmannschaft, Weltmeister von 2012, startete dagegen mit vier Siegen über Neuseeland (3:1), Frankreich (4:3), die USA (16:1) und Australien (9:5) ins Turnier. Die Vorrundenspiele werden an diesem Samstag beendet, und es folgen Halbfinale und die Spiele um die Medaillen.

Auch die deutschen Faustballspieler sind nicht mehr ungeschlagen. Sie sind bereits fürs Halbfinalspiel an diesem Samstag qualifiziert und schonten deshalb ihre stärksten Athleten. Das nutzten die Schweizer um ihren überragenden Spieler, den Zweimeter-Hünen Cyrill Schreiber, der nahezu im Alleingang für den 3:1-Erfolg über die Deutschen sorgte.

Die deutschen Korfballspieler hatten dagegen mit einer deutlichen Niederlage gegen die hochfavorisierten Belgier gerechnet. Beim 7:33 kamen deshalb auch Spielerinnen und Spieler zum Einsatz, die bislang wenig gespielt hatten. Damit spielt das deutsche Team an diesem Samstag um Rang fünf. Erster Gegner sind die bislang sieglosen Briten. Bei einem Sieg folgte der Gewinner des Spiels Russland gegen Tschechische Republik.

Gleitschirmspringer beenden Wettkampf

Auch in der Gleitfallschirm-Sportart Canopy Piloting fällt heute die Entscheidung. In diesem Dreikampf, bei dem die Übungen "Genauigkeit", "Länge" und "Geschwindigkeit" unterschieden werden, liegt Stephanie "Nina" Engel vom Club TakeOff in Fehrbellin vor der abschließenden Runde auf Rang 28. Andreas Schubert aus Poppenhausen startet an diesem Samstag in der Genauigkeits-Disziplin "Accuracy Landing".

Sebastian Halenke klettert am Schlusstag

An diesem 3. August geht es los für die Kletterer. Es beginnt der Speed-Wettbewerb, bei dem eine bekannte Route an der Kletterwand möglichst schnell bewältigt werden muss. Am Sonntag, dem letzten Tag der World Games 2013, ist dann auch Sebastian Halenke vom DAV Schwäbisch-Gmünd am Start im Wettbewerb Lead, bei dem es gilt, an einer unbekannten Wand möglichst hoch zu steigen.

Der 19 Jahre alte Schüler Halenke, ein munterer Kerl mit bordeaux-farbener Irokesenfrisur und breitem Grinsen, hat sich für das starke Feld mit allen Favoriten als aktueller Junioren-Weltmeister qualifiziert und geht einen seiner ersten Starts unter den weltbesten Senioren ohne Furcht an. Er ist mit Coach Erwin Marz und Teamchef Philipp Abels vom Deutschen Alpenverein in Cali und hat sich mit seiner offenen Art schon viele Freunde gemacht.

Gerne war bereit, für Schnappschüsse auch einmal fix an einer Mauer entlang zu hangeln oder ein paar Meter der Ziegelwand einer historischen Kirche hoch zu kraxeln. Teamchef Abels sah auch das mit Wohlwollen. Im immer populäreren Wettkampfsport Klettern, der gerade die Jugend anspreche, komme ein Typ wie Halenke gerade recht, sagt er. Auch wenn die Chancen in Cali nur vorsichtig eingeschätzt werden. Neben den Vertretern des Gastgebers Kolumbien sind nur Welt- und Kontinentalmeister sowie die besten des Gesamtweltcups am Start, also die Creme de la Creme dieses jungen Sports.

World Games live bei splink.tv

Opens external link in new windowsplink.tv übertragt als einziger deutscher Sender die Spiele der nicht-olympischen Sportarten, insgesamt werden 62 Stunden Live-Berichte und Highlight-Sendungen gezeigt, die über das Ende der World Games hinaus als Video-on-demand abrufbar bleiben. Höhepunkt der Live-Übertragungen der letzten Veranstaltungstage ist die Abschlusszeremonie in der Nacht von Sonntag auf Montag um 3.00 Uhr MESZ. 

Sonntag, 04.08.2013

00.00 Uhr bis 00.26 Uhr – Highlights des achten Tages inklusive Medaillen
00.30 Uhr bis 02.15 Uhr – Aerobic (Finalkämpfe verschiedener Disziplinen)
02.15 Uhr bis 03.00 Uhr – Beach Handball (Halbfinale Männer)
03.00 Uhr bis 03.45 Uhr – Squash (Halbfinale Frauen)
03.45 Uhr bis 05.00 Uhr – Sportklettern (Finale Speed)
05.04 Uhr bis 05.30 Uhr – Highlights des Tages
19.00 Uhr bis 19.26 Uhr – Highlights des neunten Tages inklusive Medaillen
19.30 Uhr bis 20.30 Uhr – Squash (Finale Frauen)
20.30 Uhr bis 22.00 Uhr – Sportklettern (Finale Lead)
22.00 Uhr bis 23.00 Uhr – Beachhandball (Finale Frauen)
23.00 Uhr bis 00.00 Uhr – Beachhandball (Finale Männer)

Montag, 05.08.2013

00.04 Uhr bis 00.30 Uhr – Highlights des Tages
00.30 Uhr bis 03.00 Uhr – Faustball (Finale)
03.00 Uhr bis 05.00 Uhr – Abschlusszeremonie
19.00 Uhr bis 19.26 Uhr – Highlights des zehnten Tages inklusive Medaillen

(Quelle: DOSB)


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