Zerrbild der sportlichen Aktivitäten

Der Präsident des Landessportbundes Hessen kritisiert die Sportberichterstattung des Hessischen Rundfunks.

Als zu "fußballlastig" kritisiert lsb-h-Präsident Müller dier Sportberichterstattung des Hessischen Rundfunks. Copyright: picture-alliance
Als zu "fußballlastig" kritisiert lsb-h-Präsident Müller dier Sportberichterstattung des Hessischen Rundfunks. Copyright: picture-alliance

Die gezielte Entwicklung des Hessischen Rundfunks (hr) zu einem „Heimatsender“, der verstärkt auf hessische Themen setzt, hat nach Auffassung des Präsidenten des Landessportbundes Hessen (lsb h), Dr. Rolf Müller, dem Sender nachweisbar zur größeren Akzeptanz verholfen. „Gerade in Zeiten der so genannten Globalisierung gewinnen Programmangebote mit landes- und regionalspezifischen Inhalten an Bedeutung. Dem hat der Hessische Rundfunk erfolgreich Rechnung getragen“, sagte Rolf Müller, der auch Mitglied des hr-Rundfunkrats ist.

Leider gelte dieses positive Urteil nicht im gleichen Maße für den Regionalsport. Nach wie vor werde ein sehr begrenztes und eingeengtes Bild des Sports in Hessen geboten. „In den HR-Sportsendungen wird überwiegend Fußball in seiner kommerziellen Form gezeigt, das ist einfach zu wenig und stellt ein Zerrbild der sportlichen Aktivitäten und Sportangebote dar“, betonte der lsb h-Chef. Es sei erfreulich, dass Sendungen mit der Fußball-Regionalliga gezeigt würden, und auch die Formate mit den Sonntagsspielen der 1. Bundesliga seien zu begrüßen. Aber auch diese Angebote seien nur weitere Beweise für die „Fußball-Lastigkeit“ der Sport-Angebote.

Im Landessportbund Hessen mit seinen über 2 Millionen Mitgliedern und rund 7.800 Vereinen seien allein 53 verschiedene Sportfachverbände organisiert. Wenn man kritisch prüfe, welche dieser Sportarten jemals eine Chance hatten, in einer Sportsendung des hr abgebildet zu werden, sei dieses Ergebnis äußerst ernüchternd. „Wenn es zutrifft, dass es eine Kernaufgabe der Regionalsender ist, regionale Vielfalt zu vermitteln und eine Identifikation mit der Region herzustellen, dann muss dies auch für die Sportberichterstattung gelten“, betonte Rolf Müller abschließend.


  • Als zu "fußballlastig" kritisiert lsb-h-Präsident Müller dier Sportberichterstattung des Hessischen Rundfunks. Copyright: picture-alliance
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