Zur Finanz-Affäre im Landessportbund Sachsen-Anhalt:

Die Sportministerin des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Gerlinde Kuppe, hat Konsequenzen aus dem Sport-Prüfbericht des Landesrechnungshofes (LRH) gezogen.

 

Zunächst hat sie den Beleihungsvertrag mit dem Landessportbund zur Übertragung von hoheitlichen Aufgaben der Sportförderung zum 15. April widerrufen und zweitens die Mensen und Internate an den Sportschulen in Magdeburg und Halle vorübergehend in Landesverantwortung zurück genommen. Drittens zahlt das Land den Etat für die Trainerpool GmbH künftig nicht mehr an den Trainerpool-Gesellschafter LSB sondern an den Mitgesellschafter Trägerverein Olympiastützpunkt Magdeburg / Halle. 

Kuppe sagte in einer Pressemitteilung ihres Ministeriums: „Laut LRH-Bericht mangelt es derzeit beim LSB an einer ordnungsgemäßen Geschäftsführung und Geschäftsordnung. In den vergangenen Jahren ist das für die Sportförderung gedachte Geld nicht in Gänze beim Sport angekommen. Laut Landeshaushaltsordnung bin ich in der Pflicht zu handeln.“ Zugleich unterbreitete die Ministerin in einer Beratung mit dem LSB-Präsidium und weiteren Funktionären aus Kreissportbünden und Landesfachverbänden den Vorschlag, sich sehr kurzfristig über Kriterien und Kontrollmechanismen für Anschlussverträge zu verständigen. 

Details dazu soll die Anfang 2007 gemeinsam von Ministerium und Landessport installierte und nunmehr in personeller Veränderung und um Vertreter der Sportbasis erweiterte Projektgruppe unter Federführung von Staatssekretärin Prof. Dr. Christiane Dienel erarbeiten. Die LSB-Interims-Präsidentin Gudrun Steinbach stimmte diesem Vorgehen in der Beratung zu. Diese gemeinsame Vorgehensweise wurde in einer so genannten Prozessvereinbarung besiegelt. 

Kuppe sagte: „Ich bleibe konsequent bei meinem Kurs. Wir brauchen einen Neuanfang im Sport. Dazu will ich dem LSB eine Brücke bauen. Der LSB mit seinem Präsidium sowie den zahlreichen Vereinen, Verbänden und ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen hat es in der Hand, dieses Angebot zur gemeinsamen Sanierung auch umzusetzen. Ich will dazu beitragen, dass ein Neuanfang ohne Insolvenz gelingt. Letztlich ist es aber eine vom LSB zu leistende Aufgabe, kurzfristig mit deutlichen Maßnahmen in Richtung personeller und struktureller Erneuerung das entsprechende eindeutige, unmissverständliche Signal für den Sporttag am 24. Mai zu geben.“