Zusammenarbeit zwischen LSB Berlin und dem diakonischen Träger EJF Lazarus

Gemeinsam sind wir stärker, wirkungsvoller, besser. Das waren Beweggründe, die den Landessportbund/Sportjugend Berlin sowie das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) Lazarus veranlassten, einen Kooperationsvertrag abzuschließen.

Der LSB Berlin und Lazarus haben sich zusammen geschlossen, um gemeinsam mehr zu bewegen. Copyright: picture-alliance
Der LSB Berlin und Lazarus haben sich zusammen geschlossen, um gemeinsam mehr zu bewegen. Copyright: picture-alliance

Die enge Zusammenarbeit umfasst die Bewegungs- und Gesundheitsförderung, den Kinderschutz und die Familienbindung, den Kampf gegen Jugendgewalt und Rechtsextremismus, außerdem die gegenseitige Fort- beziehungsweise Weiterbildung von pädagogischen Fachkräften. Unterschrieben wurde die Vereinbarung vom LSB-Direktor Norbert Skowronek und LSB-Jugend-referenten Dr. Heiner Brandi sowie dem Vorstandsvorsitzenden des diakonischen EJF Lazarus Siegfried Dreusicke im Familienzentrum Weitlingkiez, einem Ortsteil im nicht unproblematischen Berliner Bezirk Lichtenberg. „Dabei handelt es sich keineswegs um bloße Absichtserklärungen, sondern um handfeste Tatsachen“, so die Argumentation. Dafür sprechen auch zwei Projekte, die bereits in Angriff genommen worden sind, und zwar „Gemeinsam in Bewegung“ in der Kita „Pusteblume“, wo rund 200 Kinder ihr wöchentliches Zuhause haben und fortan mit ihren Eltern sportlich aktiv sein können, sowie ein Klettercamp in Neukölln, das im Frühjahr mit einem Niedrig- und Hochseilklettergarten seine Pforten öffnet.

Hierbei geht es darum, ein interkulturelles Bildungs- und Jugendhilfezentrum mit einem Internat entstehen zu lassen, das einen wesentlichen Eckstein zur sozialen Integration und gesellschaftlichen Teilhabe junger Menschen bildet. Gedacht ist daran, die Teamfähigkeit, Kommunikation, das gegenseitiges Vertrauen und Suchen nach gemeinsamen Lösungsstrategien bei schwererziehbaren Jugendlichen zu fördern, um so Erfolgserlebnisse zu vermitteln, das Selbstbewusstsein zu stärken und vor allem gewaltpräventiv zu wirken. Während der Landessportbund sein Know how dazu gibt, beim Bauen und Betreiben die Federführung übernimmt, wird der EJF-Partner nicht nur die Anschubfinanzierung gewähren, sondern auch einen Teil der Personalkosten des 80.000-Euro-Projekts übernehmen. „Unser Ziel besteht vor allem darin, bei knapper werdender Kassen die Kräfte zu bündeln, nachdem sich die Stadt Berlin von bestimmten Feldern zurückgezogen hat, was auch dazu geführt hat, dass der Landessportbund vor einigen Jahren selbst  zum Träger von gemeinnützigen Kindertagesstätten geworden ist“, sagte Skowronek. „Uns muss es nun allerdings auch gelingen, die Eltern zu motivieren und sie in unsere Überlegungen und Konzepte miteinzubinden, wozu die Weiterbildung, gesunde Ernährung und Bewegungsangebote zählen."

Seit etwa einem dreiviertel Jahr sind sich die beiden Berliner Organisationen näher gekommen, obwohl schon seit 1974 durch die Verbindung Kirche und Sport gewisse Übereinkünfte existierten. Für den Lazarus-Chef Dreusicke ist die Kooperation eine wichtige Handlungsmaßnahme zur Berücksichtigung von gemeinsamen Aktionen. „Wir sind keine Konkurrenten, sondern Partner. Deshalb freue ich mich auf die Zusammenarbeit, denn wir sind gegen Rechtsextremismus und Jugendgewalt, für eine gesunde Lebensführung, Spiel und Sport, aber auch Sprachförderung.“ Wie der Landessportbund.

Die EJF Lazarus betreut derzeit in Berlin 19 Kitas mit 2.300 Kindern, während der LSB mit seinen 21 Angeboten auf etwa die gleiche Anzahl kommt. Für Heiner Brandi, zugleich Geschäftsführer der gemeinnützigen GmbH „Kinder in Bewegung“, bildet die getroffene Vereinbarung einen willkommenen Anlass, von vielen Schnittstellen und einer größeren Plattform im Bereich von Jugend-Sozialarbeit zu sprechen. Er erhofft sich wesentliche Impulse bei der Integration und Prävention, denn gerade in einigen Bezirken der Stadt tut sich ein gefährdetes und schwieriges Umfeld auf. Zum besseren Verständnis. Die diakonische Gesellschaft ist der Träger von Einrichtungen und Diensten für Menschen aller Altersgruppen, die eine besondere persönliche und soziale Zuwendung und Begleitung suchen. Sie vereint rund 90 Stätten der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, der Behindertenhilfe, Altenhilfe und Hospizarbeit, der Aus- und Fortbildung sowie Hotels und Tagungsstätten in mehreren Bundesländern unter einem Dach und beschäftigt insgesamt 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Einer der Schwerpunkte bildet jedoch die Kinder- und Jugendhilfe, zwei Felder, die vom Landessportbund seit zehn Jahren verstärkt beackert werden, so unter anderem mit der Kampagne „Kleine kommen groß raus“. Gerade auf dem Sektor der Vorschulkinder konnten hier bemerkenswerte Erfolge bei der Mitgliedergewinnung verzeichnet werden. „Und darauf sind wir zu Recht sehr stolz“, meinte Norbert Skowronek, wobei die Erfolge nicht von allein gekommen sind, sondern auf dem qualitativ hohen Ausbildungsgrad der Übungsleiter und Erzieher basieren, die sich jährlich an den vom LSB Berlin angebotenen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen beteiligen.


  • Der LSB Berlin und Lazarus haben sich zusammen geschlossen, um gemeinsam mehr zu bewegen. Copyright: picture-alliance
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